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Scientific name
Locusta migratoria (Linnaeus, 1758)
German name
Europäische Wanderheuschrecke
Group of organisms
Orthoptera & Mantodea
Red List Category
Extinct or Lost
Responsibility of Germany
Not assessed
Current population status
extinct or lost
Last seen
1932
Previous Red List Category
Not Evaluated
Change of category compared to previous Red List
The change of category is not assessable, for example because the previous Red List does not list the taxon or the taxon has not been assessed in the previous Red List.
Comment on taxonomy
Der Autorenname und das Jahr wurden in Klammern gesetzt, da die Art in ihrer Erstbeschreibung der Gattung Gryllus zugeordnet wurde.
Comment on threat
Zwischen dem 6. und 19. Jahrhundert gab es immer wieder individuenreiche Einflüge der Art aus dem pontisch-pannonischen Raum (Zacher 1917, Weidner 1953, Krausch 1967). Es ist davon auszugehen, dass die migrierenden Tiere (Wanderphase) in Deutschland kleine Populationen gründeten, die teilweise über mehrere Jahrzehnte hinweg existierten – beispielsweise in Brandenburg und Südwestdeutschland (Kirschbaum 1861, Rudy 1925, Harz 1960). Laut Harz (1960) war die Europäische Wanderheuschrecke im 19. Jahrhundert auch in den Heidesandgebieten des Münsterlandes häufig. Belegt ist unter anderem eine Population der sesshaften Phase (Solitärphase) für die Coerheide von 1875 bis 1899. Demnach waren die Etablierungskriterien nach Ludwig et al. (2009) in dieser Phase erfüllt. Locusta migratoria kann somit als historischer Bestandteil der deutschen Heuschreckenfauna gewertet werden. Der letzte Nachweis einer Population stammt aus dem Münsterland. Laut Röber (1951) wurden 1932 bei Borken in räumlicher Nähe drei Individuen der sesshaften Phase gefunden. Das letzte migrierende Wildtier trat 1949 bei Potsdam auf (Harz 1960). Seine Herkunft ist unbekannt. Die wenigen Einzelfunde aus neuerer Zeit sind alle der Wanderphase zuzuordnen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich hierbei um entflohene Tiere aus Zuchten. L. migratoria ist ein beliebtes Reptilienfutter (Bellmann et al. 2019, Fischer et al. 2020).
Status
Indigenes or Archaeobiota
Source

Poniatowski, D.; Detzel, P.; Drews, A.; Hochkirch, A.; Hundertmark, I.; Husemann, M.; Klatt, R.; Klugkist, H.; Köhler, G.; Kronshage, A.; Maas, S.; Moritz, R.; Pfeifer, M.A.; Stübing, S.; Voith, J.; Winkler, C.; Wranik, W.; Helbing, F. & Fartmann, T. (2024): Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Fangschrecken (Orthoptera et Mantodea) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (7): 88 S.