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Scientific name
Stenobothrus stigmaticus (Rambur, 1838)
German name
Kleiner Heidegrashüpfer
Group of organisms
Orthoptera & Mantodea
Red List Category
Threatened
Responsibility of Germany
General responsibility
Current population status
rare
Long-term population trend
moderate decline
Short-term population trend
moderate decrease
Previous Red List Category
Threatened
Change of category compared to previous Red List
Red List Category unchanged
Comment on threat
Langfristig ist mit einem Bestandsrückgang zu rechnen, da wichtige Habitate wie Magerrasen und Zwergstrauchheiden (Maas et al. 2002, Fischer et al. 2020) insbesondere seit Mitte des 20. Jahrhunderts großflächig vernichtet wurden (u.a. WallisDeVries et al. 2002, Fartmann 2017, Löffler et al. 2020, Fartmann et al. 2021). Der langfristige Bestandsrückgang ist vermutlich nur mäßig, da Stenobothrus stigmaticus sehr geringe Flächenansprüche hat: Laut Behrens & Fartmann (2004) besiedelt die Art in der Medebacher Bucht (Südwestfalen/Nordhessen) Lebensräume bis zu einer Untergrenze von 50m² (Median: 300m²). Die zehn kleinsten Habitate in Bayern haben eine Flächengröße von 80 bis 2.000m² (Sachteleben 2003). Buchweitz (1998) gibt für Baden-Württemberg ein Minimalareal von unter 100m² an. Die Art kann sich somit länger in kleinflächigen Habitatinseln halten als die Schwesterarten Stenobothrus lineatus und Stenobothrus nigromaculatus, die beide etwas höhere Flächenansprüche haben (Dolek et al. 2003, Behrens & Fartmann 2004). Voraussetzung für ein Vorkommen von S. stigmaticus innerhalb von Reliktflächen ist eine dauerhaft hohe Habitatqualität. Die Art präferiert niederwüchsige Horstgrasrasen, die in der Regel vergleichsweise intensiv beweidet werden (Buchweitz 1998, Behrens & Fartmann 2004, Behrens & Fartmann 2004). Kurzfristig ist von einer mäßigen Abnahme auszugehen. Berechnet wurde eine Bestandsveränderung von −16%. Aus Sicht des Autorenteams ist dieser Wert realistisch. In mehreren Ländern Deutschlands nehmen die Bestände derzeit ab (u.a. Voith et al. 2016, Pfeifer et al. 2019, Detzel et al. 2022). Wenn sich die negative Bestandsentwicklung in den nächsten Jahren weiter fortsetzt, muss bei der nächsten Revision der Roten Liste die Gefährdungskategorie vermutlich angepasst werden.
Status
Indigenes or Archaeobiota
Source

Poniatowski, D.; Detzel, P.; Drews, A.; Hochkirch, A.; Hundertmark, I.; Husemann, M.; Klatt, R.; Klugkist, H.; Köhler, G.; Kronshage, A.; Maas, S.; Moritz, R.; Pfeifer, M.A.; Stübing, S.; Voith, J.; Winkler, C.; Wranik, W.; Helbing, F. & Fartmann, T. (2024): Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Fangschrecken (Orthoptera et Mantodea) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (7): 88 S.