Armleuchteralgen sind meist untergetaucht lebende grüne Pflanzen mit einer charakteristischen Wuchsform: Der Hauptachse entspringen in regelmäßigen Abständen Astquirle. Die Pflanzen erinnern dann an Schachtelhalme, sind aber viel fragiler. Oft besitzen sie auch auffällig gefärbte Fortpflanzungsorgane. Sie sind wahrscheinlich näher mit den Moosen und Höheren Pflanzen verwandt als mit den meisten anderen Algengruppen. In Deutschland kommen knapp 40 Arten vor, die alle zur Familie Characeae gehören.
Viele Armleuchteralgen sind an klare und nährstoffarme Gewässer gebunden. Typisch ist ihr teilweise unregelmäßiges Auftreten. So kann man in einem Jahr einen großen Bestand an Armleuchteralgen vorfinden, um sie im nächsten Jahr im selben Gewässer vergeblich zu suchen. Wenn sie jedoch ein Gewässer erst einmal besiedelt haben, findet man im Sediment oft zahlreiche Vermehrungseinheiten (Oosporen). Diese bleiben lange Zeit, z.T. jahrzehntelang keimfähig und können bei veränderten Umweltbedingungen oder nach einer Sanierung des Gewässers erstaunlich schnell wieder zur Entwicklung großer Bestände führen. Außerdem lassen sich Frühjahrs- und Sommer/Herbst-Arten unterscheiden. Eine besondere Rolle spielt dabei die Wassertemperatur.
Wichtige natürliche Gewässer für die Armleuchteralgen finden sich in Norddeutschland und im Alpenvorland sowie in den Bodden der Ostsee und in den größeren Flussauen. Daneben können heute Sekundärgewässer in Braunkohle-, Kies-, Sand- und Tonabbaugebieten eine sehr große Bedeutung für Armleuchteralgen haben. Aber auch extensiv bewirtschaftete Fischteiche und Kleingewässer in der Kulturlandschaft bilden Refugien für bestimmte Arten.
Eine neue Rote Liste der Armleuchteralgen Deutschlands ist in Vorbereitung. Die Vorgängerliste (siehe unten) wurde nicht nach der Methodik des Bundesamtes für Naturschutz erstellt. Deshalb sind die Ergebnisse dieser Liste nicht in die Artensuchmaschine des Rote-Liste-Zentrums integriert.
Weitere Informationen: Portal Algen Deutschlands
Korsch, H.; Doege, A.; Raabe, U. & van de Weyer, K. (2013): Rote Liste der Armleuchteralgen (Charophyceae) Deutschlands, 3. Fassung. – Haussknechtia, Beiheft 17: 32 S.