Der deutsche Name dieser Gruppe geht auf die stark behaarten Antennen der männlichen Tiere zurück. Diese Behaarung ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal der Büschelmücken, da unter anderem auch Zuckmücken über lang behaarte Antennen verfügen. Deutschland beheimatet lediglich sechs etablierte Büschelmückenarten aus zwei verschiedenen Gattungen.
Die Büschelmücken sind zwar nah mit den Stechmücken verwandt, jedoch sind sie für den Menschen harmlos. Im Gegensatz zu den Weibchen der Stechmücken ernähren sich Büschelmücken nicht von Blut. Über die Ernährung der adulten Tiere ist bislang wenig bekannt. Die fast durchsichtigen Larven der Büschelmücken, auch „Glasstäbchenlarven“ genannt, leben als einzige Insektenlarven im Freiwasser von Stehgewässern wie Teichen und Tümpeln. Als Räuber ernähren sie sich von Plankton-Organismen und stellen selbst eine wichtige Nahrungsquelle für Amphibien, Fische und Libellenlarven dar.
Die Hälfte der insgesamt sechs Büschelmückenarten gilt als bestandsgefährdet, die andere Hälfte als ungefährdet. Vor allem der Rückgang von Feuchtgebieten, wie beispielsweise Mooren, und die Absenkung des Grundwasserspiegels führen zu einem Verlust von Lebensräumen für Büschelmücken. Für einige hochspezialisierte Arten ist das Vorhandensein von Baumhöhlen als Lebensraum von großer Bedeutung. Diese sind vor allem in Wirtschaftswäldern selten, da dort der Anteil an alten und toten Bäumen meist sehr gering ist.
(Stand Januar 2012)
Wagner, R. (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Büschelmücken (Diptera: Chaoboridae) Deutschlands. – In: Gruttke, H.; Balzer, S.; Binot-Hafke, M.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G.; Matzke-Hajek, G. & Ries, M. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (4): 89–95.
Die aktuellen Rote-Liste-Daten sind auch als Download verfügbar.
Wissenschaftlicher Name | Deutscher Name | Rote-Liste-Kategorie |
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C | ||
Chaoborus (Chaoborus) crystallinus (De Geer, 1776) | Ungefährdet | |
Chaoborus (Chaoborus) flavicans (Meigen, 1830) | Ungefährdet | |
Chaoborus (Chaoborus) obscuripes (Van der Wulp, 1859) | Ungefährdet | |
Chaoborus (Peusomyia) pallidus (Fabricius, 1794) | Gefährdung unbekannten Ausmaßes | |
M | ||
Mochlonyx fuliginosus (Felt, 1905) | Gefährdung unbekannten Ausmaßes | |
Mochlonyx velutinus (Ruthé, 1831) | Gefährdung unbekannten Ausmaßes |