Sicherlich am bekanntesten sind die Gemeine Wespe sowie die Deutsche Wespe. In Deutschland kommen jedoch mehr als 500 Arten der oben aufgeführten Familien vor. Neben den staatenbildenden, schwarz-gelb gefärbten Faltenwespen, sind dies mehrere artenreiche Familien mit weniger bekannten Vertretern, darunter Goldwespen, Grabwespen, Wegwespen.
So mancher Besuch eines Straßencafés oder eines Biergartens wird durch eine schwarz-gelbe Armada gestört. Als ungebetene Gäste gelten jedoch lediglich die Gemeine oder Gewöhnliche Wespe und die Deutsche Wespe. Auch wenn sie regelrechte Plagegeister sein können, sind beide Arten – wie alle anderen Wespenarten – unersetzliche Regulatoren in unseren Ökosystemen. Als Räuber oder Brutparasiten übernehmen sie wichtige Aufgaben, da sie ihre eigene Brut oft mit pflanzenfressenden Insekten füttern.
Alle bei uns lebenden Wespenarten stehen unter allgemeinem Naturschutz, das heißt, sie dürfen nicht mutwillig beunruhigt oder ohne vernünftigen Grund gefangen, verletzt oder getötet werden. Nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Wespenarten sind die Kreiselwespen der Gattung Bembix sowie die Hornisse (Vespa crabro).
Die Hauptgefährdungsursache für die Wespenarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen, vor allem durch Bebauung und Nutzungsänderungen in der Land- und Forstwirtschaft. Wärmeliebende Wespenarten sind oft abhängig von Magerrasen, lichten Flussauen, historischen Weinbergen sowie Binnen- und Küstendünen, also Lebensräumen, die in unserer Umwelt immer seltener werden oder negativen Veränderungen unterliegen. Andere Wespenarten werden durch das Fehlen von Feuchtgebieten mit breiten Verlandungsbereichen oder von Laubmischwäldern mit hohem Alt- und Totholzanteil gefährdet.
Die Rote Liste und Gesamtartenliste der Wespen von 2011 unterliegt derzeit einer Überarbeitung.