Artenportraits

Wissenswertes zu Tieren, Pflanzen, Pilzen

Die Artenportraits des Rote-Liste-Zentrums geben einen Einblick in die Lebensweise von Tieren, Pflanzen und Pilzen. Neben den Rote-Liste-Angaben zeigen sie Wissenswertes und Kurioses auf und auch was zu tun ist, um den Bestand der Art zu erhalten. Mit der „Art des Monats“ macht das Rote-Liste-Zentrum zudem regelmäßig auf besondere Pilz-, Pflanzen- oder Tierarten aufmerksam.

Übersicht Artenportraits

Wachstum auch im Winter

Das Isländische Moos – Ein Artenportrait

Man muss nicht nach Island reisen, um das Isländische Moos zu finden. Der Name ist ohnehin irreführend: Zum einen ist die Art nicht auf Island beschränkt, sie kommt vielmehr rund um die Nordhalbkugel vor, zum anderen gehört sie nicht zu den Moosen, sondern zu den Flechten. Die stehen als niedrigwüchsige und teilweise schwer zu bestimmende Organismen selten im Rampenlicht. Das Isländische Moos jedoch hat es als Heilmittel zu einer gewissen Bekanntheit gebracht.

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Comeback für einen Freak

Der Waldrapp – Ein Artenportrait

Der Waldrapp besitzt zwar ein metallisch glänzendes Gefieder und ist ein eleganter Flieger, aber bei einem Schönheitswettbewerb dürfte er ziemlich chancenlos sein. Der zur Ibis-Verwandtschaft gehörende Vogel mit der fleckigen Glatze und einem Büschel Federn am Hinterkopf wirkt eher wie ein eigenwillig gestylter Freak. Vielleicht gerade deshalb und weil fast 200 Jahre lang kaum ein Europäer ihn zu Gesicht bekam, ist er ein Faszinosum. In Deutschland gilt er noch als ausgestorben, doch ein internationales Artenschutz-Team bereitet ein Comeback vor.

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Eulen, die an Kätzchen rüsseln

Die Olivgrüne Schmuckeule – Ein Artenportrait

Klingt merkwürdig, stimmt aber, wenn man Eulenfalter meint, die mit ihrem Saugrüssel den Nektar aus den Blüten der Weidenkätzchen saugen. Tagsüber wird man die Olivgrüne Schmuckeule kaum entdecken, denn wie die meisten Eulenfalter ist sie nachtaktiv. Obendrein sorgt die moosgrüne und braune Färbung für eine gute Tarnung, wenn der Falter im Geäst ruht.

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Gipfelstürmer wider Willen

Die Alpenspitzmaus – Ein Artenportrait

Die Alpenspitzmaus ist die seltenste der vier in Deutschland vorkommenden Rotzahnspitzmäuse. Anders als ihr Name vermuten lässt ist sie nicht auf alpine Hochlagen beschränkt – und sie ist auch keine Maus. Sie tritt bzw. trat auch in einigen Mittelgebirgen auf, so im Schwarzwald, Bayerischen Wald, Fichtelgebirge, in der Rhön, im Zittauer Gebirge und im Harz. Diese isolierten Vorkommen werden als Glazialrelikte angesehen.

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Skorpione an deutschen Badestränden? Beinahe…

Der Strand-Pseudoskorpion – Ein Artenportrait

In Deutschland kommen keine Skorpione vor, wohl aber die habituell ähnlichen Pseudoskorpione, die jedoch keinen Giftstachel besitzen und allenfalls einige Millimeter groß werden. Wegen ihrer versteckten Lebensweise sind sie selbst naturkundlich versierten Menschen oft unbekannt. Der Strand-Pseudoskorpion beispielsweise kommt oft in großer Anzahl in unmittelbarer Nachbarschaft von Badestränden vor.

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Der streng geschützte Kaiser unter den Speisepilzen

Der Kaiserling – Ein Artenportrait

Wenn es im Juli Wetterlagen mit ausreichenden Regengüssen gibt, dauert es ca. zwei Wochen, bis die Sommersteinpilze in größeren Mengen erscheinen. Erfahrene Mykologinnen und Mykologen wissen dann, dass sie etwa zehn Tage danach mit dem Kaiserling rechnen können, in Süddeutschland zwischen Ende Juli und September. Dass die Art bei uns „besonders geschützt“ ist, hat nicht nur mit ihrer Seltenheit, sondern auch mit ihrem hohen Wert als Speisepilz zu tun. Der Gesetzgeber wollte den gefährdeten Pilz vor der Übersammlung bewahren.

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Was glänzt denn da im hohen Gras?

Die Kleine Goldschrecke – Ein Artenportrait

Wer an einem sonnigen Tag im Frühsommer durch ungemähte Wiesen Süddeutschlands streift, kann es mitunter metallisch grün-golden schimmern sehen: Die Kleine Goldschrecke ist mit ihrer leuchtenden Körperfarbe nicht nur ein Blickfang – sie läutet als eine der frühesten Vertreterinnen auch die Heuschreckensaison bei uns ein.

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Keine Mücke, sondern... ein Schmetterling!

Der Grasnelken-Glasflügler – Ein Artenportrait

Selbst erfahrene Naturinteressierte übersehen sie leicht – die kleinen, flinken Falter aus der Familie der Glasflügler (Sesiidae). Obwohl tagaktiv, bleiben sie wegen ihres schnellen Fluges meist unentdeckt, und wenn sie doch einmal auffallen, werden sie meist nicht als Schmetterlinge erkannt, sondern für Wespen, Bienen oder Fliegen gehalten.

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Ein Mitbewohner, der die Toilette putzt: Die Ameisenassel

Die Ameisenassel – Ein Artenportrait

Aus Ameisensicht müsste die Ameisenassel die ideale Mitbewohnerin sein: Sie wohnt in Ameisennestern und beseitigt die Abfälle ihrer Gastgeber. Ziehen die Ameisen aus und verlassen das Nest, spürt die Assel anhand des Ameisensäuredufts eine neue Wohnung auf. Während bekannte Arten wie die Kellerassel und die Gemeine Rollassel häufig in unseren Gärten oder Kellern zu sehen sind, ist die Ameisenassel selten außerhalb ihrer Wohngemeinschaften zu finden.

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Das Kiebitzei aus dem Pflanzenreich

Die Schachblume – Ein Artenportrait

Wenn Ostern früh im Kalender liegt, wird man an den Feiertagen noch keine blühenden Schachblumen finden, sie erscheinen normalerweise erst im April. Dass das attraktive Liliengewächs  auch Perlblume oder "Kiebitzei" genannt in Deutschland „besonders geschützt“ ist, hat nicht nur wissenschaftliche, sondern auch ästhetische Gründe.

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Löwen, die in Baumhöhlen lauern

Die Panther-Ameisenjungfer – Ein Artenportrait

Die Panther-Ameisenjungfer ist die seltenste unter den heimischen Ameisenjungfern. Nur alle paar Jahrzehnte wurde sie bisher gesichtet. Vor Kurzem gelangen jedoch innerhalb eines Jahres gleich zwei Funde. Mit ihren fast transparenten, gefleckten Flügeln ist sie im Wald, zum Beispiel auf Baumrinde oder trockenem Laub, gut getarnt. Ihre Larven, die so genannten „Ameisenlöwen“, leben ohnehin völlig verborgen. Nur Fachleute, die genau wissen, wo man sie suchen muss, sind in der Lage, die Tiere aufzuspüren.Die nachtaktive Art gehört zu den Netzflüglern.

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Warum der beliebte Speisefisch nicht überall gerne gesehen ist

Der Karpfen – Ein Artenportrait

Schon im Mittelalter war er ein begehrter Speisefisch, vor allem bei Nonnen und Mönchen. Heute ist der Karpfen aus unserer Unterwasserwelt nicht mehr wegzudenken, auch wenn die Zuchtform den Ur-Karpfen fast verdrängt hat. Für die Fischerei immer noch einer der wesentlichen „Brotfische“ und für viele Menschen Kulturgut, stehen einige dem Karpfen kritischer gegenüber.

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Stumm wie ein Fisch? Nicht ganz…

Der Schlammpeitzger – Ein Artenportrait

Mit seinen Bartfäden sieht er zwar aus, als hätte er sich den Mund fusselig geredet, doch der Schlammpeitzger ist vorne stumm wie andere Fische auch. Geräuschvoll geht es nur zu, wenn die aalartig wirkenden Tiere Luft aus dem Enddarm pressen – nicht ohne Grund wurden sie im Norden „Piepaal“ und im Süden „Furzgrundel“ genannt.

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Puzzle am Tegeler See – eine neu entdeckte Kieselalge im Blick der Biodiversitätsforschung

Die Kieselalge Gomphonella tegelensis – Ein Artenportrait

Kieselalgen oder Diatomeen sind nur mikroskopisch sichtbar, meist kleiner als 0,2 mm, betreiben Photosynthese wie Pflanzen und leben innerhalb gläserner, schachtelförmiger Zellwände (Kieselschalen aus Siliziumdioxid), die Jahrtausende in Ablagerungen überdauern können. Diese „Schachtellinge“, wie sie im 19. Jahrhundert auch bezeichnet wurden, sind oft ausgesprochen schön anzusehen, weshalb Kieselalgen auch bevorzugte Objekte von Mikroskopikern wurden. Diatomeen sind darüber hinaus wichtige Bioindikatoren im Gewässermonitoring. Die Kieselalge Gomphonella tegelensis wurde erst vor wenigen Jahren wissenschaftlich beschrieben.

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„Uuuh, sind die sauer!“

Der Gewöhnliche Sanddorn – Ein Artenportrait

Sanddornfrüchte gelten zwar als Vitamin-C-Bomben, aber zum Naschen taugen sie nicht. Oft zerdrückt man sie schon beim Pflücken zu Brei und dann schmecken sie so sauer, dass man sie doch lieber den Vögeln überlässt. Im Landschaftsbau schätzt man aber eine andere Fähigkeit des zu den Ölweidengewächsen gehörenden Strauches: Mit seinen tief reichenden und weit verzweigten Wurzeln kann er Rohböden gegen Erosion schützen. Die Konkurrenzkraft selbst auf sterilen Böden hängt damit zusammen, dass seine unterirdischen Organe eine Symbiose mit Luftstickstoff bindenden Bakterien eingehen, die den Standort auf natürliche Art und Weise düngen.

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„Bäumchen wechsel dich“ als Lebensmotto

Gymnosporangium amelanchieris – Ein Artenportrait

Phytoparasitische Kleinpilze gehören nicht gerade zu den auffälligen Pilzen, selbst Personen mit sonst guten Artenkenntnissen nehmen normalerweise kaum Notiz von ihnen. Eine gut kenntliche, wenn auch wegen ihrer beschränkten Verbreitung seltene Art ist Gymnosporangium amelanchieris, ein Rostpilz, der in Deutschland nur im Allgäu und in Thüringen gefunden wurde und bis vor kurzem als „verschollen“ galt.

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Eine heimlich lebende Sonnenanbeterin

Die Schlingnatter – Ein Artenportrait

Schlingnattern sind lebendgebärend und bilden damit eine Ausnahme unter den europäischen Nattern. Die harmlose Schlange gibt es fast nur dort, wo auch Eidechsen leben, denn sie ist auf den Fang dieser flinken Tiere spezialisiert. Außerdem benötigt sie strukturreiche Flächen mit ausreichenden Verstecken und Plätzen zum Sonnenbaden. Durch den Verlust geeigneter Lebensräume nehmen die Bestände der Art allerdings stetig ab – sie gilt in Deutschland deshalb als gefährdet.

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Spuren im Sand: Ein Ökosystemingenieur am Werk

Der Pierwurm – Ein Artenportrait

Wer schon einmal im Watt zu Fuß unterwegs war, kennt die weiten Rippelfelder des Sandwatts, übersäht mit unzähligen kleinen Hügeln aus Sandschnüren und trichterförmigen Löchern. Hier lebt und gräbt der Pierwurm, auch Köderwurm genannt. Sein Name ist Programm: Der Wurm wird gerne zum Angeln verwendet. Zusammen mit der Gemeinen Wattschnecke, der Herzmuschel, der Gemeinen Strandkrabbe und der Nordseegarnele gehört der Pierwurm zu den „small five“, den fünf wichtigsten kleinen wirbellosen Arten des Wattenmeeres.

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Schmetterling mit Keuschheitsgürtel

Der Rote Apollo – Ein Artenportrait

Benannt nach Apollon, dem griechischen Gott des Lichtes, ist der Apollofalter nahezu ausschließlich bei Sonnenschein aktiv. Seine Weibchen schützt er durch einen „Keuschheitsgürtel“. Der sehr seltene und stark gefährdete Schmetterling fliegt zwischen Ende Mai und August.

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Torfmoose sind Baumeister der Moore

Das Rötliche Torfmoos – Ein Artenportrait

Das Rötliche Torfmoos ist nicht nur ein Bewohner der europäischen Hochmoore, es ist auch maßgeblich an deren Entstehung beteiligt: Aus abgestorbenen Teilen der Pflanze entsteht unter moortypischen Bedingungen Torf. Dieser wurde früher in großem Stil als Brennmaterial abgebaut und wird heute noch für Gartenbau-Substrate verwendet. 95 % der deutschen Moore gelten als geschädigt und das Rötliche Torfmoos wird in der Roten Liste der Moose als „gefährdet“ aufgeführt.

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Rebhuhn und Feldhase – ein Traumpaar?

Das Rebhuhn – Ein Artenportrait

Das wäre doch ein märchenhafter Deal: Die Rebhenne legt fleißig Eier, und der Hase versteckt sie pünktlich zum Osterfest für die Menschenkinder. Tatsächlich legen weibliche Rebhühner im Frühjahr regelmäßig 10 bis 20 Eier. Die Sache hat aber doch einen Haken: Nicht nur Feldhasen sind gefährdet, auch Rebhühner werden immer seltener. Noch vor 40 Jahren war ihr schnarrendes, zweisilbiges „Kirrreck“ im Frühjahr ein vertrautes Geräusch in der Feldflur. Heute sind sie bei uns die Vogelart mit den größten Bestandsverlusten. Seit 1980 ist die Zahl der Brutpaare in Deutschland auf etwa 5% zurückgegangen.

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Einzelzimmer mit Seide

Die Frühlings-Seidenbiene – Ein Artenportrait

In milden Jahren ist sie bereits Anfang März an blühenden Weiden zu finden: die Frühlings-Seidenbiene. Anders als die Honigbiene baut sie ihre Nester jedoch nicht mit Wachs, sondern kleidet die Kinderstube mit einer durchsichtigen „Seidentapete“ aus. Die Frühlings-Seidenbiene wurde kürzlich von einem Kuratorium zur Wildbiene des Jahres 2023 gewählt.

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Sumpf-Haubenpilz: Der erste Eindruck täuscht

Der Sumpf-Haubenpilz – Ein Artenportrait

In englischsprachigen Ländern wird der Sumpf-Haubenpilz wegen seines Aussehens „Bog Beacon“ benannt, also Sumpf-Leuchtfeuer. Darin steckt ein Hinweis auf den Standort und die Ähnlichkeit mit einer winzigen Wachskerze. Wegen seiner Kleinheit, seiner wenig einladenden Wuchsorte und da er nicht als Speisepilz taugt, führt er aber eher ein Schattendasein. In der Roten Liste der Pilze Deutschlands gehört er zu den Arten der „Vorwarnliste“. Mit seiner Wahl zum Pilz des Jahres 2023 macht die Deutsche Gesellschaft für Mykologie auf die Gefährdung von Lebensräumen spezialisierter Arten aufmerksam.

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Der Kleine Wasserfrosch ist Lurch des Jahres 2023

Der Kleine Wasserfrosch – Ein Artenportrait

Er ist selten und wenig erforscht: Der Kleine Wasserfrosch. Um auf die gefährdete Art und die Forschungsdefizite aufmerksam zu machen, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) ihn zum Lurch des Jahres 2023 gewählt. Die Rote Liste verzeichnet für den Kleinen Wasserfrosch eine „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“.

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Ohne Blinddarm ist das Leben länger

Der Gartenschläfer – Ein Artenportrait

Wenn die kleine Schlafmaus mit der auffälligen schwarzen Kopfmaske erst im späten Frühjahr wieder erwacht, hat das etwas mit ihrem Speiseplan zu tun – und dass ihr ein Stück Darm fehlt. Rätselhaft ist, warum das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers während der letzten 50 Jahre dramatisch geschrumpft ist.

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Ein schwindendes Juwel unserer Flüsse?

Die Äsche – Ein Artenportrait

Die Äsche ist sicherlich einer der auffälligeren Fische unserer heimischen Wasserwelt. Man erkennt sie an der mit zunehmendem Alter immer größer werdenden, bunten Rückenflosse. Nicht ohne Grund wird diese oft auch als „Fahne“ bezeichnet.

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Kartoffeln in der Nordsee?

Die Herzseeigel – Ein Artenportrait

Es handelt sich natürlich nicht wirklich um Kartoffeln, aber die Tiere sehen ihnen auf den ersten Blick durchaus ähnlich: Gemeint sind die in der Nordsee lebenden Herzigel, die zu den Seeigeln gehören. Während einige Herzigel als ungefährdet gelten, sind andere vom Aussterben bedroht.

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Ein verborgener Bewohner unserer Wälder

Der Feuersalamader – Ein Artenportrait

Mit seinem markanten schwarz-gelben Flecken- und Streifenmuster ist der Feuersalamander eine der bekanntesten Amphibienarten. Doch ist er überwiegend nachtaktiv und nicht leicht zu finden. So kennen ihn die meisten Menschen wohl nur von Abbildungen. Noch ist der Feuersalamander recht häufig in unseren Wäldern, aber das könnte sich bald ändern: Eine tückische Pilzinfektion breitet sich auch in Deutschland aus.

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Freispruch bei Mord und Raub

Die Fransen-Mordfliege – Ein Artenportrait

Den Namen „Mordfliege“ sollte man nicht zu wörtlich nehmen. Mordfliegen gehören zur Familie der Raubfliegen (Asilidae) und überfallen zwar ahnungslose Beutetiere, töten sie aber nicht zu ihrem Vergnügen, sondern um sich zu ernähren. Während Raubtiere mittlerweile zu „Beutegreifern“ und Raubvögel zu „Greifvögeln“ umgetauft wurden, nahm bisher niemand Anstoß an den „Raubfliegen“. Wir auch nicht. Der Name ist schon 230 Jahre alt und wird aus Traditionsgründen beibehalten.

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Vom leuchtenden Moos und Zwergengold

Das Leuchtmoos – Ein Artenportrait

Moose sind oft nur als Störenfried vom eigenen Dach oder aus dem Rasen bekannt. Die knapp 1.200 Arten in Deutschland können uns jedoch fast überall begegnen: auf Erde, Gestein, Totholz, an Bäumen, im Moor oder im Wasser. Einige Arten haben sich sogar an das Leben in Höhlen angepasst, z.B. das Leuchtmoos. Und ja, der Name ist Programm!

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Eine anspruchsvolle Moorbewohnerin

Die Kleine Moosjungfer – Ein Artenportrait

Moosjungfern gehören zur Familie der Segellibellen, sind aber recht zierliche Vertreter dieser Großlibellengruppe. Der deutsche Name bezieht sich auf das Vorhandensein von Wassermoosen im Lebensraum der Larven. Mit einer Länge von nur 35 mm ist die Kleine Moosjungfer die kleinste Vertreterin ihrer Gattung.

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Betörender Duft und starkes Gift

Das Maiglöckchen – Ein Artenportrait

Aus der Parfümerie nicht wegzudenken, in der christlichen Symbolik ein Bild der reinen Liebe und in fantasievollen Geschichten eine tückische Giftpflanze: Um das Maiglöckchen ranken sich viele Traditionen und noch mehr Legenden. Die neuere Forschung sinniert eher über „Spargel- oder Liliengewächs?“. Das Maiglöckchen gilt laut Roter Liste als ungefährdet.

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Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit reicht

Der Kuckuck – Ein Artenportrait

Entspräche die Häufigkeit des Kuckucks dem Bekanntheitsgrad seines Rufes, müssten wir uns um die Art keine Sorgen machen. Doch seine Bestände sind seit etwa 25 Jahren rückläufig und frühere Kuckucksreviere verwaist. Immer weniger Tiere kehren ab Mitte April aus dem afrikanischen Winterquartier zurück.

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Wussten Sie, dass es in Deutschland wilde Narzissen gibt?

Die Gelbe Narzisse - Ein Artenportrait

Sie blühen in vielen Vorgärten Osterglocken lassen nicht vermuten, dass ihre wilde Verwandten gefährdet sind: Der zierlichen Gelben Narzisse, Mutter vieler Osterglocken, ging es in der freien Natur seit den 1970er Jahren immer schlechter. Mit Hilfe von Stiftungen und Naturschutzorganisationen gelang jedoch eine Wende zum Besseren. Die wildwachsende Gelbe Narzisse ist in der Roten Liste jedoch weiterhin als „gefährdet“ eingestuft.

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Mit Ameisen-Taille in die falsche Schublade

Die Ameisen-Sichelwanze – Ein Artenportrait

Als der Zoologe Oronzo Gabriele Costa die Ameisen-Sichelwanze 1834 aus den Hügeln seiner Heimat Neapel für die Wissenschaft beschrieb, erklärte er den Namen „mirmicoides“ (ameisenähnlich) mit dem Aussehen der Larven. In Deutschland ist die Art besonders in den wärmeren Regionen verbreitet und insgesamt ungefährdet. Außer ihr gibt es bei uns weitere Wanzenarten mit Ameisen-Mimikry. Obwohl sie nicht näher miteinander verwandt sind, können sie sich so stark ähneln, dass sie bei Bestimmungsversuchen leicht einmal in die „falsche Schublade“ geraten können.

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Dramatischer Rückgang und wundersame Erholung – menschengemacht

Die Raue Braunschüsselflechte – Ein Artenportrait

Den Flechtenkundler beschrieb Gustav Wilhelm Körber im Jahr 1855 als einen, der „unbeklatscht unter seinen Pflanzen sitzt und mit eiserner Geduld im Schneckengange ... den Lebensgesetzen so überaus polymorpher und dabei doch gleichsam scheintodter Gewächse nachgrübelt“. Dass eine von Körber dokumentierte Flechte in Deutschland nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, sondern „nur noch“ stark gefährdet, stellten seine modernen Kollegen fest – und auch woran dies liegt.

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Total en vogue: Die Biene mit der Gesichtsmaske

Die Rainfarn-Maskenbiene ist die Biene des Jahres 2022 – Ein Themenspecial

Maske zu tragen ist für uns alle inzwischen zur Routine geworden. Ob die Wahl für die Biene des Jahres 2022 von diesem Umstand abhing? Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ hat jedenfalls eine Kandidatin gekürt, die ebenfalls einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen scheint. Die Rainfarn-Maskenbiene macht uns zudem vor, dass ein weiß maskiertes Gesicht durchaus ein Blickfang sein kann.

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Warum man sich im Garten über Florfliegen freuen sollte

Die Gemeine Florfliege – Ein Artenportrait

Blattlauslöwen, die Larven der Gemeinen Florfliege sind vor allem eines: immer hungrig. Und zwar auf Blattläuse, Spinnmilben und Thripse. Sie sind hervorragende Helfer in großen Gemüsebetrieben und werden deshalb auch gewerblich gezüchtet. Die Bekanntheit der Florfliegen täuscht jedoch darüber hinweg, dass sie wenig erforscht sind: Erst vor 20 Jahren wurde klar, dass sich dahinter mehrere Kleinarten verbergen. Die Datenlage zur Bestandssituation dieser Kleinarten auf Bundesebene ist erst in Ansätzen bekannt.

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Knopfäugige Räuber der Nord- und Ostsee

Der Seehund – Ein Artenportrait

Entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste sind Seehunde die häufigsten räuberischen Säugetiere. Ihre einzigen natürlichen Feinde sind die größeren Kegelrobben. Glücklicherweise gehört die früher intensive Jagd auf Seehunde der Vergangenheit an. In der aktuellen Roten Liste der Säugetiere Deutschlands wurde der Seehund in die Kategorie „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ eingestuft.

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Den Winterschlaf angetreten

Der Feldhamster – Ein Artenportrait

„Die Erde ist aller Wesen Erhalterin, sowohl des Menschen, der sie bebaut, als des Hamsters, der sie durchwühlt“, sagte schon der Naturforscher Friedrich Gabriel Sulzer (1749-1830). Zu seiner Zeit wurde der Feldhamster noch als „Kornratte“ verfolgt, denn er braucht rund 2 Kilo Vorräte, um über den Winter zu kommen. Heutzutage ist der Feldhamster laut Roter Liste „Vom Aussterben bedroht“ und damit eines der am stärksten gefährdeten Säugetiere Deutschlands.

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Kleine Kröte mit Riesenbabys

Die Geburtshelferkröte – Ein Artenportrait

Fast doppelt so groß wie ihre Eltern sind die Kaulquappen der Geburtshelferkröte. Sie betreibt eine ungewöhnliche Brutpflege: Das nur 5 cm große Männchen trägt ein großes "Ei-Paket“ mit sich herum, bis die Larven bereit zum Schlüpfen sind. Die seltene, versteckt lebende Kröte verrät sich durch ihren glockenhellen Ruf, der ihr in manchen Gegenden den Namen „Glockenfrosch“ verleiht.

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Ein seltenes Juwel im Weinberg

Die Westliche Smaragdeidechse – Ein Artenportrait

Bei einem Spaziergang im Süden Deutschlands kann man mit etwas Glück der Westlichen Smaragdeidechse begegnen. Auch wenn sie zu den seltensten Reptilien Deutschlands zählt, ist sie wegen ihrer Größe und Färbung gut kenntlich.

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Alte Heilpflanze mit teuflischer Vergangenheit

Der Gewöhnliche Teufelsabbiss – Ein Artenportrait

Mysteriöse Zeichen? Unerklärliche Dinge? Im Mittelalter hatte da oft der Teufel seine Hand im Spiel. Glaube und Aberglaube waren im Alltag so gegenwärtig und deutungsmächtig wie heutzutage Nachrichten und Social Media. In damaliger Zeit erhielt der „Teufelsabbiss“ seinen Namen. Früher wurde er als heilkräftige Pflanze hoch geschätzt, heutzutage gehen seine Bestände zurück – er steht auf der Vorwarnliste. Als Bioindikator weist er auf naturnahe Standorte hin.

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Ein Räuber im Badesee

Der Hecht – Ein Artenportrait

Es gehört in der Tat etwas Mut dazu, in einem See zu schwimmen. Die Angst vor der dunklen Unterwasserwelt sitzt bei einigen Menschen tief. Sie fürchten, dass sie aus der Tiefe des Gewässers von einem Fisch attackiert werden könnten. Als Albtraum der Schwimmenden gilt neben dem Wels (Silurus glanis), der eine Länge von über 2 Metern erreichen kann, vor allem der Hecht (Esox lucius). Bisse von Hechten kommen vor, sie sind jedoch extrem seltene Ereignisse

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Bergzikaden verbreiten Urlaubsfeeling

Die Bergzikaden – Ein Artenportrait

Bergzikaden bringen auch bei uns mediterranes Flair auf manchen Südhang. Diese Singzikaden sind zwar leiser als ihre subtropischen Verwandten, ihre Gesänge lohnen aber ein genaues Hinhören: Die Arten lassen sich nämlich am ehesten anhand ihrer charakteristischen Strophen unterscheiden. Für die drei bisher in Deutschland nachgewiesenen Bergzikaden verzeichnet die Rote Liste eine „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“.

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Ziemlich beste Freundinnen: Mütter und Töchter der Vierbindigen Furchenbiene

Die Vierbindige Furchenbiene – Ein Artenportrait

Während die Weibchen der meisten heimischen Wildbienen sterben, bevor ihre Nachkommen erwachsen sind, sind Furchenbienen recht langlebig und man kann sie während des gesamten Sommerhalbjahres beobachten. Da die jungen Töchter zudem noch über Wochen immer wieder ins mütterliche Nest zurückkehren können, gibt es bei dieser Art nicht selten regelrechte „Mutter-Töchter-WGs“.

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Lebende Fossilien in Auen und staunassen Wäldern: Im Frühjahr erwachen die Urzeitkrebse

Der Frühjahrs-Feenkrebs – Ein Artenportrait

Sie leben seit hunderten Millionen Jahren auf der Erde und haben sich seither kaum verändert: Die Urzeitkrebse gehören zu den ältesten Tierarten der Welt. Mit dem Frühjahrshochwasser an naturbelassenen Flüssen erwachen sie zu neuem Leben – für durchziehende Vögel ein willkommener Snack. Der zu den Urzeitkrebsen gehörende Frühjahrs-Feenkrebs ist im Norden Deutschlands noch häufig zu finden, im Süden jedoch eine ausgesprochene Rarität.

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Der Wurm, der einen Edelstein im Namen trägt

Der Smaragdwurm: Ein Artenportrait

Dieser Alpenbewohner ist ein echtes Original: Unter seinen erdfarbenen Verwandten gilt der Smaragdwurm geradezu als bunter Hund. Wie andere Regenwürmer produziert auch er wertvollen Humus – er lebt aber nicht im Mineralboden, sondern in der Streuschicht aus Laub und moderndem Totholz. In Deutschland kommt der Smaragdwurm nur in den bayerischen Alpen vor, er ist in die Rote-Liste-Kategorie „Extrem selten“ eingestuft.

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Ein Ex-Helgoländer auf Stippvisite

Der Papageitaucher: Ein Artenportrait

Ein großer bunter Schnabel, ein melancholisch wirkender Blick, leuchtend rote Füße und ein watschelnder Gang machen den Papageitaucher zu einem echten Sympathieträger. Der „Clown unter den Seevögeln“ ist der Roten Liste Deutschlands zwar als „ausgestorben“ verzeichnet, dennoch werden alljährlich einzelne Vögel in den deutschen Küstengewässern gesichtet.

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Sternbilder auf dem Waldboden

Der Gewimperte Erdstern: Ein Artenportrait

Wer Sterne sehen will, richtet normalerweise den Blick zum Himmel. Pilzkundige wissen, dass es Sterne auch am Boden von Wäldern und Magerrasen gibt. Wer aufmerksam schaut, kann im Herbst ganze „Sternbilder“ des Gewimperten Erdsterns (Geastrum fimbriatum) entdecken.

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Ein grauer Dorfbewohner mit langen Ohren

Das Graue Langohr: Ein Artenportrait

Beim Namen „Graues Langohr“ zuerst an einen Esel zu denken, wäre naheliegend. Aber hier geht es nicht um die alternative Bezeichnung für ein Huftier – das Graue Langohr (Plecotus austriacus) ist der ganz offizielle Name einer heimischen Fledermausart. Doch anders als sein vierbeiniger Namensvetter ist diese Fledermaus „Vom Aussterben bedroht“

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Zähneknirschen statt Gesang

Die Alpen-Gebirgsschrecke: Ein Artenportrait

Wer sie finden will, muss genau hinschauen und meist hoch hinaus: obwohl quietschend grün mit gelben Beinen, ist sie trotzdem gut getarnt. Vielleicht hört man stattdessen ihr „Zähneknirschen“ in über 1.000 m Höhe – oder im Schwarzwald. Die deutschen Bestände der Art haben in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Die ohnehin seltene Alpine Gebirgsschrecke wird deshalb in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt.

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Verantwortung für den heimlichen Wappenvogel

Der Rotmilan: Ein Artenportrait

„Wenn der Milan sein Nest baut, pass auf die Wäsche auf!“, schrieb schon William Shakespeare in „The Winter's Tale". Rotmilane lebten früher mitten in London und wurden als Abfallverwerter geschätzt. Die Kehrseite: Sie ließen für den Nestbau schon mal ein Unterhemd mitgehen. Mehr als die Hälfte des weltweiten Rotmilan-Bestands lebt in Deutschland.

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Wölfe unter den Wirbellosen

Der Trommelwolf – Ein Artenportrait

Wer im Wald leise Trommelwirbel hört, vermutet nicht, dass ein winziger „Wolf“ dahinter steckt: Der nur 5-6 mm große Trommelwolf, eine Spinnenart, wirbt damit zur Balzzeit um Partner. In der Roten Liste der Spinnen Deutschlands ist die Wolfsspinne, die Moor-, Sumpf- und Auenwäldern liebt, als gefährdet eingestuft. Ein europäisches Expertengremium hat den Trommelwolf zur „Spinne des Jahres 2022“ gewählt.

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Metallic-Look ohne Farbe

Der Blauschillernde Feuerfalter: Ein Artenportrait

Der Blau- und Violettschiller der Feuerfalter ist einzigartig auf der Welt – keine andere Schmetterlingsgruppe besitzt solche Farben. Dabei ist der metallisch wirkende Schiller gar keine echte Farbe, denn er wird durch Lichtbrechung erzeugt. Dafür verblasst er auch nicht.

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Weinbegleiter mit subtropischer Verwandtschaft

Die Osterluzei und der Osterluzeifalter: Ein Artenportrait

Was haben die alte Heilpflanze und der bei uns ausgestorbene Schmetterling mit Ostern zu tun?

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Nektar-Tankstelle für Furchen- und Mauerbienen

Die Gewöhnliche Küchenschelle: Ein Artenportrait

Mit den Kühen hat die Pflanze nichts zu tun und mit der Küche schon gar nicht. Der rätselhafte Name hat einen ganz anderen Ursprung.

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Trojaner im Anmarsch: Was Filzbiene und Kuckuck gemeinsam haben

Die Gemeine Filzbiene: Ein Artenportrait

Ein wahrer Krimi verbirgt sich hinter dem wissenschaftlichen Namen der Filzbiene (Epeolus variegatus) ....

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Nomade in einer zerschnittenen Welt

Der Iltis: Ein Artenportrait

Gefährliche Mahlzeiten an der Autobahn: In einigen Regionen konzentrieren sich Iltisvorkommen auf Autobahnböschungen, da nur dort noch nennenswerte Bestände an Mäusen leben ....

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Vom Verlierer zum Gewinner

Der Trauer-Rosenkäfer: Ein Artenportrait

Der wärmeliebende Trauer-Rosenkäfer ist heutzutage auch im Norden zu Hause. Der kleine Blütenbewohner verschläft den Winter und verliert im Frühjahr seinen "Pelz"....

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Vom Gewinner zum Verlierer

Der Feldhase: Ein Artenportrait

Der Feldhase war einst ein Gewinner der Kulturlandschaft. Meister Lampe profitierte lange von kleinbäuerlichen ländlichen Strukturen....

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