In Deutschland kommen 52 etablierte Weberknechtarten vor. Neben den 47 von Natur aus vorkommenden Arten gibt es fünf weitere, die durch den Menschen eingeschleppt wurden.
Weberknechte gehören wie die eigentlichen Spinnen, die auch Webspinnen genannt werden, zur Klasse der Spinnentiere und besitzen acht Beine. Im Gegensatz zu den Webspinnen sind Vorder- und Hinterleib der Weberknechte jedoch nicht sichtbar voneinander getrennt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Vorhandensein von Legeröhre und Penis, welche den Webspinnen fehlen. Schließlich besitzen Weberknechte einen charakteristischen Augenhügel, auf dem sich zwei Linsenaugen befinden. Die meisten Webspinnen besitzen hingegen acht Augen. Weberknechte haben weder Giftdrüsen noch Spinndrüsen und bauen folglich auch keine Fangnetze. Typisch sind jedoch Stinkdrüsen, die sich vor allem auf der Körperrückseite befinden und die Tiere vor manchen Feinden schützen.
Lediglich 13 % der bewerteten Weberknechtarten sind bestandsgefährdet. Aktuell gilt keine Art als ausgestorben oder verschollen. Mit 72 % ist die Mehrzahl der Arten ungefährdet. Der Rest ist entweder extrem selten (6 %), steht auf der Vorwarnliste (2 %) oder kann mangels ausreichender Daten nicht eingestuft werden (6 %).
Viele Weberknechtarten besiedeln schattig-feuchte und oft bewaldete Lebensräume. Diese bevorzugten Lebensraumtypen kommen in Deutschland zahlreich vor, was sich auch im hohen Anteil ungefährdeter Arten widerspiegelt.
(Stand April 2008, einzelne Änderungen und Nachträge bis August 2015)
Muster, C.; Blick, T. & Schönhofer, A. (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Weberknechte (Arachnida: Opiliones) Deutschlands. – In: Gruttke, H.; Balzer, S.; Binot-Hafke, M.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G.; Matzke-Hajek, G. & Ries, M. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (4): 513–536.
Die aktuellen Rote-Liste-Daten sind auch als Download verfügbar.