An den bundesweiten Roten Listen arbeiten ca. 20.000 Personen mit. Das Ergebnis – die Rote Liste – baut auf den für die Arten verfügbaren Daten und Informationen auf, die an verschiedenen Orten und von verschiedenen Personen erhoben, gesammelt und ausgewertet werden. Für jede Artengruppe findet sich ein Expertenteam, das die Gefährdungssituation entsprechend der einheitlich anzuwendenden Rote-Liste-Methodik bewertet.
Die Komplexität des Themas bringt es mit sich, dass für die unterschiedlichen Arbeitsschritte bei der Erstellung einer Roten Liste unterschiedliche Kompetenzen gefragt sind. Entscheidend für die Qualität einer Roten Liste ist die biologisch-ökologische und taxonomische Fachkompetenz der Akteure, deren Kenntnisse neben wissenschaftlichen Studien, aus der Literatur, aber vor allem aus oftmals langjährigen, eigenen Beobachtungen und Erfahrungen resultiert. Ein weiteres Element fundierter Roter Listen, in denen die Gefährdungssituation für ein sehr großes Bezugsgebiet, hier Deutschland, abgebildet wird, ist die Zusammenarbeit vieler Autorinnen und Autoren. Es gibt zwar für viele Organismengruppen derzeit nur wenige Expertinnen und Experten. Dennoch ist es Ziel bei einer Aktualisierung Roter Listen, den vorhandenen Sachverstand in den Erstellungsprozess zu integrieren bzw. in die Bewertung einfließen zu lassen.
In Interviews und Portraits stellt das Rote-Liste-Zentrum einige Experten und Expertinnen vor.
Die Vernetzung von Art-Expertinnen und -Experten erfolgt in der Regel bei den Fachorganisationen auf regionaler Ebene. Das Rote-Liste-Zentrum steht in direktem Kontakt mit rund 650 Autorinnen und Autoren Roter Listen und trägt zur Vernetzung mit weiteren Fachleuten bei. Ein wesentlicher Aufgabenbereich des Rote-Liste-Zentrums betrifft die konkrete finanzielle, fachliche und organisatorische Unterstützung der Bearbeiterinnen und Bearbeiter Roter Listen.
Eine Übersicht über Datenportale zum fachlichen Austausch zwischen interessierten Personen, zum Teilen von Beobachtungsdaten oder zur kartografischen Darstellung von Nachweisdaten hat das Rote-Liste-Zentrum im Bereich Datenportale zusammengestellt.