Auf der Suche nach dem Loreley-Dickkopffalter, Tag 1

Im Blog berichtet Exkursionsteilnehmer Jeremy Strätling ab heute jeden Tag von der Suche nach einem verschollenen Schmetterling, dem Loreley-Dickkopffalter. Der Falter, benannt nach dem Wahrzeichen des Mittelrheins, ist laut Rote Liste vom Aussterben bedroht.

1. Exkursionstag, Freitag 2. Juli 2021

Bis in die 1980er-Jahre wurde der Loreley-Dickkopffalter (Carcharodus lavatherae, auch Ziest-Dickkopffalter genannt) in den Rheinhängen nahe der Loreley beobachtet. Der Mittelrhein stellte damit den einzigen deutschen Fundort dieser Art dar. Doch leider konnte er seitdem nicht mehr sicher nachgewiesen werden.

Daher haben wir, 12 Schmetterlingsfreund:innen und Wissenschaftler:innen aus ganz Deutschland, uns hier am Mittelrhein zusammengefunden, um nach Faltern und Eiern dieses Schmetterlings zu suchen. Hierzu sind wir in vier Teams in den Rheinhängen unterwegs und untersuchen dort geeignete Lebensräume des Schmetterlings. Nachdem wir heute bei angenehmen 24°C bereits ein gutes Dutzend Flächen untersucht haben und den Loreley-Dickkopffalter leider nicht nachweisen konnten, sitzen wir nun gemeinsam im Restaurant und tauschen uns über unsere heutigen Erlebnisse und Funde aus (natürlich Corona-konform!).

Der Zypressenwolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia empiformis) ist laut Rote Liste noch ungefährdet.  Foto: Thomas Reinelt

Der Zypressenwolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia empiformis) ist laut Rote Liste noch ungefährdet.
 

Foto: Thomas Reinelt

Eine schöne Art, welche wir heute gefunden haben, ist der Zypressenwolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia empiformis). Morgen werden wir wieder ein gutes Dutzend Flächen untersuchen, darunter unter anderem die Loreley, die Burg Sterrenberg und der Dreiburgenblick, für ein schönes Panorama ist also gesorgt. Eine kurze Frage in die Runde bestätigt: Wir alle freuen uns auf die morgige Exkursion!

Ein Beitrag von Jeremy Strätling.

Der Nachwuchs-Experte hat erst vor kurzem seinen ökologischen Bundesfreiwilligendienst beim Tagfalter- Monitoring des Helmholzentrum für Umweltforschung beendet. Aktuell ist er als ehrenamtlicher Zähler für das Projekt unterwegs und beteiligt sich an zahlreichen Exkursionen.

Und so geht es weiter:

Hier ein potenzieller Lebensraum des Loreley-Dickkopffalters am Rhein. Foto: Ronny Strätling

Hier ein potenzieller Lebensraum des Loreley-Dickkopffalters am Rhein.

Foto: Ronny Strätling