Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verschlechterung der Einstufung
Kommentar zur Gefährdung
Weber (2013) wies in Sachsen-Anhalt eine bevorzugte Nutzung von Straßenböschungen insbesondere an Autobahnen durch den Iltis nach. Dies wird in der ansonsten intensiv genutzten und monotonen Agrarlandschaft darauf zurückgeführt, dass es nur dort noch ausreichend Nahrung in Form von Kleinsäugern und ausreichend Deckung bietende Strukturen gibt. Das Leben in Straßennähe führt aber auch zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko durch Fahrzeugkollisionen und zu einer erhöhten Belastung mit PCB aus Reifenabrieb mit der Folge einer gegenüber früheren Zeiträumen reduzierten Reproduktionsrate (Weber 2013). Jagdstrecken in Hessen zeigen eine deutlich rückläufige Tendenz im Vergleich zur Steinmarderstrecke in den 1970er und 1980er Jahren; Ursachen dürften reale Bestandsrückgänge sein (Lang et al. 2011 a).
Weitere Kommentare
Stier et al. (2015) geben in einem Habitatmodell Vorkommensschwerpunkte des Iltis innerhalb der Bundesrepublik für das nordwestliche Niedersachsen und das westliche Schleswig-Holstein an. Diese Bereiche weisen auch nach einer Jagdstreckenauswertung der Jagdjahre 2010/11 bis 2013/14 des Deutschen Jagdverbandes (Arnold et al. 2015) vergleichsweise hohe Bestände auf. Der Schwerpunkt der Verbreitung der Art liegt nach dieser Auswertung allerdings im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen. In allen anderen Teilen Deutschlands, insbesondere in den östlichen Landesteilen, ist die Art ausgesprochen selten. Nach Altenkamp & Rosenau (2015) liegen beispielsweise für das Stadtgebiet von Berlin seit 1991 nur zwei Nachweise vor. Auch eine Untersuchung mittels Fotofallen in geeignet erscheinenden Lebensräumen zwischen 2011 und 2015 erbrachte keine neuen Nachweise der Art (Altenkamp & Rosenau 2015). (Abb. 16)
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle
Meinig, H.; Boye, P.; Dähne, M.; Hutterer, R. & Lang, J. (2020): Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (2): 73 S.
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