Detailseite

Wissenschaftlicher Name
Montana montana (Kollar, 1833)
Synonyme bzw. Name in der vorherigen Roten Liste
Platycleis montana (Kollar, 1833)
Deutscher Name
Steppen-Beißschrecke
Organismengruppe
Heuschrecken und Fangschrecken
Rote-Liste-Kategorie
Ausgestorben oder verschollen
Verantwortlichkeit Deutschlands
Nicht bewertet
Aktuelle Bestandssituation
ausgestorben/verschollen
Letzter Nachweis
2000
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Vom Aussterben bedroht
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verschlechterung der Einstufung
Kommentar zur Taxonomie
Der wissenschaftliche Name dieser Art (ehemals Platycleis montana (Kollar, 1833)) hat sich geändert. Die Korrektur basiert auf der Revision der Platycleidini (Massa & Fontana 2011).
Kommentar zur Gefährdung
Montana montana ist eine typische Art der eurosibirischen Steppengebiete (Harz 1960), die in Ostdeutschland ihren westlichen Arealrand erreicht. Historische Vorkommen sind unter anderem für Berlin und Brandenburg belegt (Philippi 1830). Anfang des 20. Jahrhunderts gelangen in dieser Region Nachweise bei Wünsdorf (Schirmer 1912, Ramme 1913), Dubrow (Ramme 1920), Berlin-Heiligensee (Ramme 1920) und auf dem ehemaligen Tegeler Schießplatz (Knipper 1932). Seitdem galt M. montana lange als verschollen (Beutler 1992), bis 1994/95 drei kleine Teilpopulationen der Art auf einem Trockenrasen im NSG Silberberge Gartz (TK25 Nr. 2752, Unteres Odertal, Brandenburg) wiederentdeckt wurden (Haupt 1995). In der Folge konnte M. montana für das Gebiet nur noch wenige Jahre bestätigt werden. Die letzten Funde stammen aus dem Jahr 2000. Seither blieben sämtliche Nachsuchen erfolglos (Kämpf & Fartmann 2015, Lehmann et al. 2016). M. montana gilt daher wieder als ausgestorben/verschollen (Kriterium: 20 Jahre keine Nachweise).
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Poniatowski, D.; Detzel, P.; Drews, A.; Hochkirch, A.; Hundertmark, I.; Husemann, M.; Klatt, R.; Klugkist, H.; Köhler, G.; Kronshage, A.; Maas, S.; Moritz, R.; Pfeifer, M.A.; Stübing, S.; Voith, J.; Winkler, C.; Wranik, W.; Helbing, F. & Fartmann, T. (2024): Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Fangschrecken (Orthoptera et Mantodea) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (7): 88 S.