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Wissenschaftlicher Name
Plecotus austriacus (J. Fischer, 1829)
Deutscher Name
Graues Langohr
Organismengruppe
Säugetiere
Rote-Liste-Kategorie
Vom Aussterben bedroht
Verantwortlichkeit Deutschlands
In hohem Maße verantwortlich
Aktuelle Bestandssituation
sehr selten
Langfristiger Bestandstrend
starker Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
starke Abnahme
Risiko/stabile Teilbestände
Risikofaktor(en) ist/sind vorhanden und wirksam
Risikofaktoren
Verstärkte indirekte Einwirkungen
Abhängigkeit von nicht gesicherten Naturschutzmaßnahmen
Wiederbesiedlung in Zukunft nach Habitatverlusten sehr erschwert
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Stark gefährdet
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verschlechterung der Einstufung
Kommentar zur Verantwortlichkeit
Das Graue Langohr weist eine rein europäische Verbreitung auf. Nach Norden hin leben nur sehr individuenarme Populationen. Im Süden fehlt die Art in den Hochlagen (dort Plecotus macrobullaris und/oder P. auritus). Ebenso fehlt die Art an der Adriaküste (dort P. kolombatovici). Auf der Iberischen Halbinsel kommt sie nur in geringer Dichte vor (dort vorwiegend P. begognae), sie fehlt in weiten Bereichen im Osten (dort vertreten von P. macrobullaris). Damit lebte zumindest in jüngster Vergangenheit in Deutschland ein hoher Populationsanteil. Aufgrund der starken Abnahme reduziet sich dieser, beträgt aber immer noch 10 % des Weltbestands (C. Dietz, schriftl. Mitt.). Aktuell kommt wohl in Frankreich der größte Populationsanteil vor.
Kommentar zur Gefährdung
Verlust von Quartieren durch thermische Gebäudesanierungen. Verringerung der Nahrungsgrundlage durch Rückgang von Insekten, Verlust von Obstgärten und weniger offene Viehhaltung. Indirekte Verschlechterung der Quartiersituation durch zunehmende Beleuchtung von Kirchen und anderen historischen Gebäuden (vgl. Voigt et al. 2018).
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Meinig, H.; Boye, P.; Dähne, M.; Hutterer, R. & Lang, J. (2020): Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (2): 73 S.