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Wissenschaftlicher Name
Arcyptera microptera (Fischer von Waldheim, 1833)
Deutscher Name
Kleine Höckerschrecke
Organismengruppe
Heuschrecken und Fangschrecken
Rote-Liste-Kategorie
Ausgestorben oder verschollen
Verantwortlichkeit Deutschlands
Nicht bewertet
Aktuelle Bestandssituation
ausgestorben/verschollen
Letzter Nachweis
1957
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Kategorie unverändert
Kommentar zur Gefährdung
Historische Vorkommen sind für mehrere Regionen Deutschlands dokumentiert. Belegt sind unter anderem die Nachweise für Bayern (Fränkische Alb, Muggendorf, TK25 Nr. 6133, letzter Nachweis 1898) und Berlin (Jungfernheide, TK25 Nr. 3445, letzter Nachweis 1830) (Zacher 1917, Harz 1960). Weitere Meldungen liegen für Mecklenburg und Thüringen vor (Rudow 1873, Zacher 1917). Aufgrund fehlender Belege lassen sich diese Funde nicht mehr verifizieren. Dies gilt auch für die Nachweise vom Mainzer Sand (Rheinland-Pfalz, TK25 Nr. 5915) aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Weidner 1941). Niehuis et al. (2011) halten ein historisches Vorkommen aber für wahrscheinlich, da die Binnendünen um 1940 in starkem Maße den Habitatansprüchen der Art entsprachen. Zudem gab es zu dieser Zeit ein verifiziertes Vorkommen auf dem Griesheimer Sand westlich von Darmstadt (Hessen, TK25 Nr. 6117) (Knipper 1932) – also nicht weit entfernt vom Mainzer Sand. Die letzten gesammelten Belegexemplare vom Griesheimer Sand (leg. H. Knipper) befinden sich im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) und sind mit 17.6.1957 datiert (Niehuis et al. 2011). Seitdem gilt Arcyptera microptera in Deutschland als ausgestorben (Maas et al. 2011).
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Poniatowski, D.; Detzel, P.; Drews, A.; Hochkirch, A.; Hundertmark, I.; Husemann, M.; Klatt, R.; Klugkist, H.; Köhler, G.; Kronshage, A.; Maas, S.; Moritz, R.; Pfeifer, M.A.; Stübing, S.; Voith, J.; Winkler, C.; Wranik, W.; Helbing, F. & Fartmann, T. (2024): Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Fangschrecken (Orthoptera et Mantodea) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (7): 88 S.