Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Kategorie unverändert
Kommentar zur Gefährdung
In den letzten Jahren ist ein positiver Bestandstrend mit einer deutlichen Arealausweitung (Balzer et al. 2018) auch infolge von Naturschutzprojekten (z. B. Mölich & Vogel 2018) zu verzeichnen. Die geschätzten Zunahmen in den Populationsgrößen liegen allerdings unter der Schwelle für eine kurzfristige deutliche Zunahme; weiterhin besteht eine Gefährdung durch zunehmende Intensivierung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung, durch Habitatfragmentierung und Straßenverkehr (Balzer et al. 2018). In Deutschland stellen Hybridsierungen der Wildkatze mit der Hauskatze zwar nur eine geringe Gefährdung für die Wildform dar (vgl. Tiesmeyer 2018, Steyr et al. 2018), in anderen Regionen Europas ist dies aber eine der Hauptgefährdungsursachen für die heimische Art (z. B. Pierpaoli et al. 2003). Außerdem besteht ein steigendes Infektionsrisiko für Viruserkrankungen durch Kontakte mit Hauskatzen (z. B. Trinzen 2009). Insgesamt erscheint es daher sinnvoll, die Anzahl streunender Hauskatzen zu reduzieren, insbesondere in und in der Nähe von Schutzgebieten und im Wald, wo ein Zusammentreffen mit Wildkatzen am wahrscheinlichsten ist. In gemeinsamen Vorkommensgebieten von Wild- und Hauskatzen ist auf die Entnahme wildfarbener Individuen unbedingt zu verzichten.
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle
Meinig, H.; Boye, P.; Dähne, M.; Hutterer, R. & Lang, J. (2020): Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (2): 73 S.
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