Der Mosel-Apollofalter kommt ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Seit 2012 geht die Zahl der Falter massiv zurück. Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die AG Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. machen mit der Wahl zum Schmetterling des Jahres 2024 auf die stark bedrohte Art und den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft aufmerksam.
Der Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo vinningensis) hat sich durch geografische Isolation zu der einzigartigen Unterart des Apollofalters entwickelt, den es weltweit nur im rheinland-pfälzischen Moseltal gibt. Dort liegen die letzten von ihm besiedelten Felsen inmitten von zumeist konventionell bewirtschafteten Weinbergen. Seit dem Jahr 2012 beobachten Schmetterlingskundler einen dramatischen Einbruch der Population des Mosel-Apollofalters.
Als Ursache des Rückgangs haben sie den Pestizideinsatz im Weinbau identifiziert: Die dort eingesetzten Spritzmittel werden in den Steillagen mit Hubschraubern ausgebracht, verteilen sich besonders weiträumig in der Landschaft und treffen auch die Felsen, auf denen die Raupen und Falter leben.
Der Mosel-Apollofalter ist wie alle anderen Unterarten des Apollofalters eine nach Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie streng geschützte Schmetterlingsart. Alle Unterarten des Apollofalters sind zusätzlich durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) weltweit streng geschützt.
Laut der Roten Liste Rheinland-Pfalz gilt der Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo vinningensis) als extrem selten. Deutschlandweit gilt der Apollofalter (Parnassius apollo) als stark gefährdet.
Seit 20 Jahren machen die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen mit der Kür des Schmetterlings des Jahres auf die Bedeutung und Bedrohung der Arten aufmerksam. Nur knapp ein Drittel der Tagfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet (Rote Liste der Tagfalter Deutschlands).
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