Natur beobachten, Funde melden, Artenkenntnis erweitern

Wer etwas Interessantes entdeckt, möchte seine Beobachtung oft mit anderen Menschen teilen, mit ihnen darüber diskutieren, vielleicht sogar zu wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen. In der neuen Rubrik „Mitmachen“ zeigt das Rote-Liste-Zentrum, wo man Funde melden und wie man an Roten Listen mitarbeiten kann.

Meldeplattformen für jeden Wissensstand

Naturinteressierte Menschen ohne vertiefte Artenkenntnis können Meldeportale für Bürgerwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen nutzen. Sie sind oft mit Apps verbunden, die bei der Artbestimmung helfen. Anhand von Bildern können Funde mit anderen Teilnehmenden diskutiert werden. Wird eine neue Rote Liste erstellt, bieten solche Plattformen den Fachleuten interessante Einblicke in aktuelle Entwicklungen.

Für die meisten Meldeportale werden Bilder des Fundes benötigt. Foto: RLZ

Für die meisten Meldeportale werden Bilder des Fundes benötigt.

Foto: RLZ

Für erfahrene Artenkenner und Artenkennerinnen stehen Datenportale zur Verfügung, die das systematische Sammeln und Auswerten von Beobachtungsdaten ermöglichen sowie die kartografische Darstellung von Nachweisdaten. Nicht zuletzt tragen sie dazu bei, Datengrundlagen für Rote Listen zu erstellen, wie beispielsweise die vom Rote-Liste-Zentrum betriebenen Portale Algen Deutschlands, Flechten Deutschlands, Flora-SH, Mollusken Deutschlands, Moose Deutschlands, Neuropteren Deutschlands.

Das Sammeln von Beobachtungsdaten für die Roten Listen wird u.a. von den entsprechenden Fachgesellschaften koordiniert. Kartierungsdaten werden vielfach von Mitgliedern regionaler Naturschutzverbände und Fachorganisationen erhoben und gesammelt. Eine aktive Mitarbeit zur Datensammlung bedeutet auch eine Mitarbeit an der Erstellung Roter Listen, wenn diese Daten für die Auswertung zur Verfügung stehen. Für diese Datenerhebung sind vertiefte biologische und ökologische Kenntnisse Grundvoraussetzung.

Meldeportale gibt es für viele bekannte Organismengruppen – und für einige weniger populäre. Foto: RLZ

Meldeportale gibt es für viele bekannte Organismengruppen – und für einige weniger populäre.

Foto: RLZ

An den bundesweiten Roten Listen arbeiten ca. 20.000 Personen mit, der überwiegende Teil von ihnen ehrenamtlich. Das Ergebnis – die Rote Liste – baut auf den für die Arten verfügbaren Daten und Informationen auf, die an verschiedenen Orten und von verschiedenen Personen erhoben, gesammelt und ausgewertet werden.

Alle Informationen zur Mitarbeit an Roten Listen, eine Übersicht zu Meldeportalen, Taxonomie-Hilfen und Weiterbildungen zur Artenkenntnis gibt es auf der neuen Seite Mitmachen.

Das Rote-Liste-Zentrum selbst nimmt keine Beobachtungsdaten entgegen und führt keine Artbestimmung für Funde durch.