In Deutschland wurden bislang insgesamt 16 etablierte Tastermückenarten nachgewiesen. Dabei handelt es sich ausschließlich um einheimische Arten. Trotz ihrer nahen Verwandtschaft mit den Stechmücken, stechen die zarten langbeinigen Tastermücken nicht. Ihre Gestalt erinnert an kleine Schnaken.
Die Larven der Tastermücken halten sich fast immer im Flachwasser oder am Gewässersaum im Übergangsbereich zwischen Luft und Wasser auf. Dort nehmen sie eine charakteristische U-förmige Körperhaltung ein, wobei in der Regel nur der Kopf und der Hinterleib ins Wasser eintauchen, während der mittlere Körperabschnitt leicht aus dem Wasser herausragt. So kann die Larve über kleine Atemöffnungen im mittleren Körperabschnitt atmosphärischen Sauerstoff aufnehmen und gleichzeitig mit Ihren Mundwerkzeugen organische Partikel aus dem Wasser aufnehmen oder von Steinen abweiden.
Der Großteil der Tastermückenarten (56 %) gilt als ungefährdet. Ausgestorben oder vom Aussterben bedroht ist nach derzeitigem Kenntnisstand bislang keine der in Deutschland bekannten Tastermückenarten, jedoch wurden 6 Arten (38 %) als bestandsgefährdet eingestuft. Hierbei handelt es überwiegend um Arten, deren Larven sich in nährstoffarmen Stillgewässern entwickeln. Eine weitere Art steht auf der Vorwarnliste.
Hauptgefährdungsursache für Tastermücken ist die Veränderung und Beseitigung der Larvenentwicklungsgewässer, durch Entwässerung von Mooren und Sümpfen, Grundwasserablenkungen in Waldgebieten oder hohen Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft.
(Stand Januar 2012)
Wagner, R. (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Tastermücken (Diptera: Dixidae) Deutschlands. – In: Gruttke, H.; Balzer, S.; Binot-Hafke, M.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G.; Matzke-Hajek, G. & Ries, M. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (4): 79–86.
Alle Rote-Liste-Daten stehen zum Download zur Verfügung.
Wissenschaftlicher Name | Deutscher Name | Rote-Liste-Kategorie |
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D | ||
Dixa dilatata Strobl, 1900 | Ungefährdet | |
Dixa maculata Meigen, 1818 | Ungefährdet | |
Dixa nebulosa Meigen, 1830 | Ungefährdet | |
Dixa nubilipennis Curtis, 1832 | Ungefährdet | |
Dixa puberula Loew, 1849 | Ungefährdet | |
Dixa submaculata Edwards, 1920 | Ungefährdet | |
Dixella aestivalis (Meigen, 1818) | Ungefährdet | |
Dixella amphibia (De Geer, 1776) | Ungefährdet | |
Dixella autumnalis (Meigen, 1838) | Ungefährdet | |
Dixella hyperborea (Bergroth, 1889) | Gefährdet | |
Dixella martinii (Peus, 1934) | Gefährdet | |
Dixella monticola (Nielsen, 1937) | Gefährdet | |
Dixella naevia (Peus, 1934) | Gefährdet | |
Dixella nigra (Staeger, 1840) | Gefährdet | |
Dixella obscura (Loew, 1849) | Vorwarnliste | |
Dixella serotina (Meigen, 1818) | Gefährdet |