Wie groß ist der Bedarf an Artenwissen in der Forschung und im Naturschutz? Für eine aktuelle Umfrage des FörTax-Projektes werden Personen gesucht, die Artenkenntnis bzw. taxonomisches Wissen im Beruf oder Ehrenamt anwenden. Die Umfrage ist noch bis Ende November geöffnet.
Artenkenntnis bzw. taxonomisches Wissen sind wesentliche Grundlagen für die Forschung und den Naturschutz. Deutschlandweit werden entsprechende Artenkenner und Artenkennerinnen, die über das notwendige Detailwissen verfügen, um Arten bei Untersuchungen der biologischen Vielfalt unterscheiden und erfassen zu können, immer weniger. Seit langem wird ihr Rückgang diskutiert und thematisiert.
In einer Online-Umfrage erfasst das FörTax-Projekt den aktuellen bundesweiten Bedarf an Artenkenntnis bzw. taxonomischem Wissen für die Forschung, den Naturschutz, Fachgutachten sowie Berichtspflichten von Bund und Ländern. Interessierte Personen können noch bis Ende November daran teilnehmen: zur Umfrage
Im Projekt FörTax haben sich das LIB-Museum Koenig Bonn, die DELATTINIA – Naturforschende Gesellschaft des Saarlandes und die Fachdidaktik Biologie der Rheinische Friedrich Wilhelms Universität Bonn zusammengeschlossen, um einen Beitrag zu leisten, der Erosion an Artenkennerinnen und Artenkennern zu begegnen. Denn nicht nur die biologische Vielfalt schwindet seit Jahren, auch das Wissen über die Arten und ihre ökologischen Ansprüche ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Dem Artensterben und der großen Herausforderungen der Biodiversitätskrise kann jedoch ohne echte Artenkenntnis, also zum Teil über Jahre- oder Jahrzehnte erworbenes (z.T. sehr regionalspezifisches) Expertenwissen über Arten und ihrer Ökologie nicht erfolgreich entgegengewirkt werden. Die drei Verbundpartner nehmen diesen Fachleutemangel seit Jahren in ihrer Forschungs-, Naturschutz- und Bildungsarbeit wahr und haben im Verbundvorhaben FörTax verschiedene Maßnahmen geplant, diese Situation zu verändern.
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie mit Mitteln des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes und der Dr. Hans Riegel-Stiftung.
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